Der Antrag A 10/2023 der SPD-Fraktion ein Planungs- bzw. Beratungsbüro zur Erstellung eines Konzeptes
zum Grundsatzbeschluss Brüggen energieautark zu finden, lehnt die Verwaltung ab.

Die Ablehnung des Antrages der SPD-Fraktion wird von der Verwaltung mit Bezug auf das in der
Erstellung/Umsetzung befindliche Integrierte Klimaschutz Konzept (IKK), dass der Kreis Viersen mit den
Gemeinden des Kreises erstellt, begründet. Wir nehmen dazu wie folgt Stellung:

Die dort auszugsweise genannten Maßnahmen bei den Themenfeldern „Entwicklungsplanung und Raumordnung“, “Kommunale Gebäude und Anlagen“, sowie „Bildung und Kommunikation“ sind begrüßenswert und richtig. Gleichzeitig zeigen sie folgende Schwächen:

1. Die Perspektive ist fast ausschließlich auf die kommunale Infrastruktur (gemeindliche Struktur)
und das dazugehörende Umfeld gerichtet, bzw. auf planerische Optionen der Gemeinde.

2. Die Diskussion und Steuerung der Aktivitäten erfolgt auf einem hohen Abstraktionslevel, weil
das Konzept unter Führung des Kreises möglichst auf alle beteiligten Kommunen passen soll.

3. Die Diskussionen werden im internen Kreis weniger Teilnehmer geführt, die Vertreter in den
gemeindlichen Gremien vor Ort werden nur mit fertigen Ergebnissen konfrontiert, ohne sich
in der Strategiefindung einbringen zu können.

4. Es fehlt sehr oft die konkrete Umsetzung in die gemeindliche Handlungssphäre und damit der
Bezug zu sehr konkreten, tatsächlich umsetzbaren Aktivitäten und Maßnahmen vor Ort.

5. Das IKK ist ein „Kreiskonzept“ kein „Brüggenkonzept“. Brüggen leitet lediglich sinnvolle
Maßnahmen aus dem Konzept ab, aber damit bleibt das gemeindliche Handeln weiterhin
Stückwerk.

6. Vollständig fehlt die aktive Einbindung der Bürger. Es ist nicht nur damit getan, im Bereich
„Bildung und Kommunikation“ einige Informationskampagnen für die Bürger zu beschreiben
in der Hoffnung, dass damit die konstruktive Begleitung der Bürger, den Wandel der Gemeinde
mitzutragen, schon erreicht wird. Diese Hoffnung trügt und das reicht lange nicht, um wirkliche
Veränderung zu bewirken.

7. Erfolgreiche Städte und Kommunen zeigen, dass wirkliche Veränderungen nur erreicht
werden, wenn die Bürger*Innen und Unternehmen aktiv mit eingebunden sind und Chancen
aufgezeigt bekommen, vom wirtschaftlichen Erfolg bestimmter Maßnahmen direkt oder
zumindest indirekt profitieren zu können. Einen kleinen Beitrag dazu soll die geplante
Veranstaltung am 11.9 im Kultursaal der Burg von SPD und Bündnis90/ Die Grünen zum Thema
kommunale Energiewende leisten.

Die SPD-Fraktion hält es daher weiterhin für sinnvoll, neben der Beteiligung am IKK eine eigene,
gesamthafte Strategie zur Energieautarkie für Brüggen zu erstellen (intern oder extern) und dabei
einen besonderen Focus auf die Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements mit eigenen
wirtschaftlichen Aktivitäten zu legen.

Es fehlt für das Erreichen, der gesetzten Ziele eine Struktur, ein Leidfaden der einem zielführend der
Weg aufzeigt.

Download Stellungnahme BIK Ablehnung