Spätestens durch den Ukraine-Krieg und die damit verbundenen dramatischen Engpässe bei der sicheren Versorgung mit Energie ist die Notwendigkeit zur Umstellung auf erneuerbare Energien allen Bürgern drastisch bewusst geworden. Die Bundesregierung reagiert mit der Etablierung von milliardenschweren Förderprogrammen zur Finanzierung der Umstellungskosten. Die Initiative zur Veränderung muss aber lokal entstehen.

Daher beantragt die SPD-Fraktion einen Grundsatzbeschluss zu fassen, der die Gemeinde schrittweise energieautark macht. Einzelne Maßnahmen sollen in der Folge durch den AK Energie und die Fachausschüsse im Sinne der Grundsatzentscheidung vorbereitet und umgesetzt werden.

Das Konzept basiert auf der Erkenntnis, dass dieser historische Kraftakt nur mit Einwilligung, Unterstützung und Einbindung der Brüggener Bürger möglich ist.

Ziele der Umstellung sind:

• Verwendung von fossilen Brennstoffen im öffentlichen und privaten Bereich schnellstmöglich zu beenden

• Nutzung möglichst vieler regenerativer Energien voranzutreiben:
  Windkraft, Solarenergie, Geothermie

• Priorisierung der Nutzung regenerativer Energien in allen kommunalen Planungen:
  Flächennutzungspläne, Bebauungspläne, kommunale Baumaßnahmen

• Ausbau/Einbau erneuerbarer Energieversorgung in alle kommunalen (Bestands-)
  Gebäuden

• Konzepterstellung für beispielsweise folgende Maßnahmen:
  
  – Entwicklung eines Beteiligungskonzeptes für die Brüggener Bürger an der
  Erzeugung und Vermarktung erneuerbarer Energien, die lokal produziert werden
  
  – Entwicklung der Gemeindewerke zu einem autonomen Energieproduzenten/Lieferanten, eventuell auch als Plattform für die Bürgerbeteiligung an der lokalen Energieerzeugung
  
  – Entwicklung einer Informationsplattform für die Brüggener Bürger zu den Möglichkeiten der Nutzung öffentlicher Förderprogramme (Fördermittelmanagement deutlich ausbauen und öffentlich darstellen/verfügbar machen).
  
  – Nutzung der Ergebnisse der seismischen Messungen des geologischen Dienstes NRW, die im Kreis Viersen durchgeführt wurden, für die Planung von Geothermiebohrungen in Brüggen.

Diese Aufzählung einzelner Aktivitäten ist beispielhaft und lediglich als erster Gedankenanstoss zu sehen. In der Diskussion zur Umsetzung der Grundsatzentscheidungen werden sich viele weitere Untermaßnahmen ergeben die zur Erfüllung der Gesamtkonzeption „Brüggen energieautark“ zusammengefügt werden können.